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Immer mehr Läden in unseren Innenstädten schließen, weil sie der Krise nicht trotzen können. Die Vielfalt bricht weg und die Shopper bevorzugen den Onlinehandel. Kann man das wieder ändern?
Unter den 7-10 wertvollsten Unternehmen weltweit (statista/pwc) haben sich mittlerweile mit AMAZON, ALPHABET (Google), META (FACEBOOK) und ALIBABA mindestens 4 Big-Player etabliert, die teilweise, vorwiegend oder ausschließlich im Onlinegeschäft ihr Einkommen generieren. Und mit APPLE und MICROSOFT gehören in diese Spitzengruppe zusätzlich noch zwei weitere, die zumindest Ambitionen entwickeln und/oder teilweise schon von Bereichen des Onlinegeschäftes profitieren. Den weltweit mit Abstand größten Offline-Einzelhändler WALMART sucht man in diesen Top-Ten vergebens.
Können nun diese Giganten des Onlinehandel ernsthaft ein Interesse daran haben, dass sich der stationäre Handel nach der Krise wieder zu neuer Stärke aufschwingt?
Immerhin hätten sie die finanziellen Polster, dagegen etwas einzuwenden.
Immerhin hat der stationäre Handel in den Städten im Verlauf der Krise schon viele herbe Verluste und Einschläge verkraften müssen. Und ein Ende der Pandemie ist weit und breit immer noch nicht in Sicht.Wie YOUGOV treffend feststellte, war die Pandemie ein Booster fürs Online Shopping. Was nicht zum täglichen Bedarf gehört, wurde häufiger online als offline gekauft“.
In Ihrem „International Retail Report“ haben sie im Januar und Februar 2021 Verbraucher in 17 Welt-Märkten zu ihren Einkaufsgewohnheiten der vergangenen 3 Monate befragt. Dabei sahen deutsche Onlineshopper viel häufiger als andere als Online-Vorteil, dass man Produkte leichter vergleichen kann und viel seltener als andere den Vorteil von Sonderangeboten.
Für den Einkauf im stationären Laden spricht aber dennoch aus Sicht von 62 Prozent der Verbraucher – also immerhin mehr als die Hälfte -, dass sie dort direkt mit dem Produkt interagieren können. Für die deutschen Verbraucher war vor allem ein Vorteil, dass sie offline mit anderen Menschen zusammen einkaufen können!
Vor allem diese beiden zuletzt genannten Punkte bestätigen absolut meine Erfahrungen im POS- und Shopper-Bereich, die ich in den letzten 40 Jahren sammeln konnte. Bereits seit den Märkten im Mittelalter war das „Shoppen“ – zu dieser Zeit wusste natürlich noch niemend, dass man das irgendwann so nennen würde – auch und vor allem ein Zentrum der Kommunikation zwischen Menschen.
Und auch das „Interagieren“ mit den Produkten, das Anfassen, das Riechen, die Haptik, die Anprobe, sich im Spiegel betrachten (und gut finden!) hat auch im Zeitalter des Onlinehandels nie seinen Reiz verloren.
Erweitern möchte ich diese Vorteile des Offline-Shoppens unbedingt um den in meinen Augen absolut wichtigsten Faktor und Unterschied zum Onlinehandel – die EMOTION.
Die emotionale Käuferansprache sowohl durch das Produkt und seine Präsentation, als auch durch das Laden-Ambiente selbst und ganz besonders natürlich durch den Menschen in diesem Spiel, durch den Verkäufer. Diese Punkte kann kein Onlinehändler, da haben sie ihre Achillesferse.Das Fazit des Retail Reports von YouGov: „Klar ist, dass nicht alle Ladenlokale mit demselben Kundenaufkommen rechnen können wie vor der Pandemie und dass nicht alle Online-Shops an Ihre Umsätze während der Pandemie anknüpfen werden können. Aber die Vorlieben und Vorbehalte der Verbraucher unterscheiden sich selbst in benachbarten Märkten stark. Deshalb kommt es jetzt vor allem darauf an, die eigene Zielgruppe gut zu kennen, um Strategien für die neue Normalität nach der Pandemie zu entwickeln.“
Mein Fazit: irgendwann wird der „Mensch“ sich wieder sehnen nach all diesen schönen Erlebnissen, den Emotionen des Shoppens in schönen Geschäften, das war nach jeder überstandenen Krise so und das wird auch nach Corona so sein. Es braucht dazu allerdings drei ganz wesentliche Grundvoraussetzungen:
– die Krise ist endgültig beendet und jeder darf wieder ohne Einschränkungen gehen, wohin er möchte,
– es gibt wieder attraktive Geschäfte – Pioniere, die Neues aufbauen – für 1 Geschäft kommt er nicht wieder,
– diese erneuerten Geschäfte (und Innenstädte) bieten ihm Lösungen, Geschichten und vor allem Emotionen.
Marken, Städte und Händler sollten sich darauf vorbereiten, es gibt viel zu tun.Wolfgang Eisenberg ist Inhaber der eisenberg Agentur für Shopper-Marketing und Autor des Buches „Läden in der (Corona-)Krise“ https://eisenberg-trademarketing.de/index.php/das-buch in dem er seine 40jährigen Erfahrungen im Bereich POS- und Shopper-Marketing dokument
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Herr Wolfgang Eisenberg
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Kommt der Shopper nach der Corona-Krise wieder in den stationären Handel zurück?
veröffentlicht am 5. Dezember 2021 in der Rubrik Presse - News
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